Sensationsfund Istanbuls

Es ist ein Sensationsfund Istanbuls letzter Zeiten. Archäologen nennen ihn den „Hafen von Theodosius„. Wenngleich benannt nach dem Kaiser, der von 379 bis 394 das römische Reich regierte. Er war der letzte Herrscher bis zum letzten Jahr vor seinem Tod 395 des gesamten Römischen Reichs.

Der Hafen befand sich an der Südseite der Halbinsel, auf der die Stadt gebaut ist, am Ufer des Marmarameers. Die anderen Häfen an der Südküste der Stadt waren der Hafen von Julian und der kleine Hafen des Boukoleon-Palastes. Die Häfen von Neorion und Prosphorion (Importhafen) lagen am Goldenen Horn, am Nordufer der Halbinsel.

Im November 2005 entdeckten die Arbeiter des Bosporus-Tunnelprojekts die verschlammten Überreste des Hafens. Die Ausgrabungen ergaben Hinweise auf den Portus Theodosiacus aus dem 4.Jhd. Dort entdeckten die Archäologen Spuren der Stadtmauer Konstantins des Großen und die Überreste von mehr als 33 byzantinischen Schiffen aus dem 7. bis 10. Jahrhundert. Darunter mehrere byzantinische Galeeren, von denen noch nie zuvor Überreste gefunden worden waren.

Von den Ausgrabungen erhoffen sich die Wissenschaftler neue Erkenntnisse über das Wirtschaftsleben in der Stadt. Die Stadt hieß einst Konstantinopel und war die Hauptstadt des oströmischen und byzantinischen Reichs.

Für Cemal Pulak von der Texas University und dem türkischen Institut für Meeresarchäologie kam die Entdeckung des Hafens zunächst kaum überraschend. Aus alten Dokumenten ist bekannt gewesen, dass der Hafen in der Nähe von Yenikapi liegen musste. 17 Archäologen, drei Architekten und 350 Arbeiter sind derzeit an der Grabungsstätte aktiv. Sie haben inzwischen erstaunliche Funde gemacht. Ein Gebäude, das wahrscheinlich eine Kirche war, ein altes Stadttor und bisher 33 mittelalterliche Schiffe.

Sensationsfund Istanbuls