Haydarpaşa Schiffsanleger

Haydarpaşa Schiffsanleger

Im ausgehenden 19. Jahrhundert befindet sich Istanbul in einer Phase starken Stadtwachstums. Deren Architektur wurde von der Entwicklung neuer Gebäudetypen, wie Bahnhöfe, Schiffsanlegestellen u.ä., bestimmt. Weil neue Verkehrsmittel neue Bautypologien verlangten.

Die führende Vertreter erzeugen eine Kombination von Elementen des osmanischen Kulturerbes und dem westlichen Konstruktionsmethoden. Jedoch mit dem Ziel, eine nationale Architektur zu schaffen, die sich eigenständig in der Welt behaupten kann. So werden typisch osmanische Elemente wie Erker , spitzbogige Öffnungen und Fenster sowie die Fliesen eingeführt.

Auf dieser Art sehen wir die Schiffsanleger Haydarpasa aus 1915 in diesen Architekturstil. Bis 1917 erzeugte in der Mitte eine grosse zwiebelförmige und in den Ecken zwei kleinere solcher Kuppel den Dach. Mit ihrer barocken Wellenlinie-Gesims bildetet es einen orientalischen Design.

HaydarpasaPhoto aus 1930: Wiederaufbau nach der Explodition in 1917 des Bahnhofs und Anlegestelle

Der Bahnhof dahinter war der Ausgangspunkt der Bagdadbahn. Die Bagdadbahn ist eine im ehemaligen Osmanischen Reich von Istanbul nach Bagdad führende Bahnstrecke. Sie ist zwischen den Jahren 1903 bis 1918 gebaut. Jedoch die Fertigstellung erfolgte erst kurz nach 1918. Hierdurch blieb Teilstrecken in Irak und Syrien. Einschließlich der Anatolischen Eisenbahn hatte die Bagdadbahn eine Länge von 3205 km. Die Bahn ist ein ingenieurtechnisch anspruchsvolles Bauwerk. Sowohl eines der aufwändigsten Infrastrukturprojekte jener Zeit.