Weihnachtsbaum

Gefeiert wird heute nur der Silvester, wie auch der Weihnachtsbaum schlicht „Silvesterbaum“ heißt. Der Kult um die heilige Tanne im Grunde ist eine türkische Erfindung. Doch gab es , ein sehr altes türkisches Fest der Wiedergeburt, welcher am 23. Dezember gefeiert wurde. Ähnlich wie Weihnachten.

Vor langer Zeit huldigten die Vorfahren der Türken einem Gott, den sie Ulgen nannten. Dieser Gott trug einen langen Bart und einen langen Mantel. Er wohnte in einem glitzernden Palast im Himmel. Erreichen konnte man den Palast nur über einen gewaltigen Baum, den Lebensbaum. Der Baum ragte vom Mittelpunkt der Erde bis hin zu den Sternen. Um Ulgen für die Wintersonnenwende zu danken, richteten ihm die Urtürken jedes Jahr am 23. Dezember ein großes Fest aus.

Bei den Türken war die Sonne sehr wichtig. In der Nacht der Wintersonnenwende, so der Glaube nach, beginnt der Kampf zwischen Tag und Nacht. Und nach einer langen Schlacht triumphiert der Tag den Sieg über die Nacht. Das ist der Sieg der Sonne , die Wiedergeburt der Sonne , der als eine neue Geburt empfunden wurde.

Nun musste Ulgen irgendwie ihre Gebete erhören. Also beschmückten die Menschen einen Baum mit kleinen Schleifen, wobei jede Schleife einen Wunsch symbolisierte. Und dann luden sie ihre Verwandten ein, sangen und tanzten um den Baum. Ein Brauch, den später die Hunnen auf ihren Kampfrössern nach Europa brachten, wo den Weihnachtsbaum alsbald die Christen übernahmen.

( von Muazzez Ilmiye Çig – Altertumsforscherin )