Philoxenos-Zisterne

Die Philoxenos-Zisterne oder 1001-Säulen-Zisterne ist eine Zisterne aus der Zeit der byzantinischen Periode. Außerdem ist sie nach der Basilica Zisterne die zweitgrößte gedeckte Zisterne der Stadt. Eine Zisterne ist ein unterirdischer oder abgedeckter Wasserbehälter für Trink- oder Nutzwasser.

Die Zisterne wurde im 5.-6. Jahrhundert in der Nähe des Antiochos-Palasts errichtet. Deshalb könnte sie an den Konsul Philoxenos erinnern, der die Zisterne bauen ließ. Während die ornamentlosen Kapitelle eher auf das 5. Jahrhundert hindeuten, verweisen die Stempel der Ziegelsteine eher auf das 6. Jahrhundert zu.

Im vierten Jahrhundert begannen die aristokratischen Mitglieder der römischen Gesellschaft, wertvolle „Ankündigungskarten“ an Freunde und Kollegen zu verschicken. Somit wurde erzielt, diese Personen auf Feiern einzuladen. Schließlich handelte es sich um besondere private und öffentliche Ereignisse wie eine Hochzeit oder eine Beförderung in ein höheres Amt.

In einem dieser „Ankündigungskarten“ verweist eine lateinische Inschrift auf den Konsul in Konstantinopel im Jahr 525: „Flavius Theodorus Philoxenus, Sohn des Sotericus Philoxenus, im Rang eines illustris, Hausgrafen, ehemals Herr in Thrakien, und ordentlicher Konsul.“

Der Name als 1001-Säulen-Zisterne in türkischen beschreibt das Zahlreiche, allerdings besitzt die Zisterne nur 224 Säulen. Es bedeckt eine Fläche von ca. 3.580 m² und konnte ca.60.000 m³ Wasser aufnehmen.

Nach Eroberung Konstantinopels im Jahr 1453 wurde die Philoxenos-Zisterne nicht mehr als Wasserreservoir genutzt. Stattdessen war hier im späten 15. Jahrhundert eine Seidenwerkstatt. Folgend wurde es im 19. Jahrhundert Unterkunft von einer Seidenspinnerei.